Belastungsübung 2020

20.06.2020

Beilngrieser Feuerwehr als Vorreiter: Nach der Corona-Pause sind die Atemschutzgeräteträger wieder aktiv

Belastungsübung für den Ernstfall

Beilngries – Ein großes Lob hatte Kreisbrandrat Martin Lackner im Gepäck, als er der Beilngrieser Feuerwehr am Samstagvormittag einen Besuch abstattete.
 
Den nach den Pfingstferien in Kraft getretenen Corona-Lockerungen folgend, hatten die Beilngrieser Brandschützer eine Belastungsübung für ihre Atemschutzgeräteträger angesetzt. Vergleichbares sei ihm von anderen Wehren noch nicht zu Ohren gekommen, lobte Lackner. Und er betonte: „Es ist schön, dass ihr was macht. “ Denn auch in Corona-Zeiten kann es zu Großbränden kommen. Und dann müssen die Feuerwehren vorbereitet und zu 100 Prozent handlungsbereit sein.
 
Zwei Dinge wurden am Samstag in Beilngries augenscheinlich: Die örtliche Feuerwehr nimmt es mit dem Infektionsschutz ebenso ernst wie mit der Einsatzfähigkeit. Die Belastungsübung wurde auf vier Durchläufe aufgeteilt, um die vorgeschriebene Maximal-Teilnehmerzahl einzuhalten. Zwei Gruppen waren im Laufe des vergangenen Samstags im Einsatz, eine am Vormittag und die andere am Nachmittag. Kommendes Wochenende sind die nächsten beiden Truppen mit ihrer Belastungsübung an der Reihe. Mund-Nase-Masken wurden wann immer nötig getragen. Und die Teilnehmer an der Übung wurden mit einem mehrminütigen Abstand auf den Parcours geschickt, um ein Zusammentreffen auf der Strecke zu verhindern.
 
Die Handreichung des Landesfeuerwehrverbandes für Stufe 2 der Wiederaufnahme des Übungsbetriebs, die nach den Pfingstferien angebrochen ist, sieht Folgendes vor: Ausbildungen und Übungen, auch Atemschutz-Belastungsübungen, sind möglich. Die praktischen Ausbildungen sollen in Kleingruppen mit maximal Gruppenstärke und vornehmlich im Freien stattfinden, auf größtmögliche Sicherheitsabstände ist zu achten. Dies gelte auch für Umkleide- und Sanitärräume, diese sollten zudem zeitversetzt und einzeln genutzt werden.
 
Wie unter diesen Vorgaben eine Atemschutz-Belastungsübung aussehen kann, erläuterte Stefan Meier seinen Kameraden am Samstagvormittag im Beisein Lackners sowie des Kreisbrandinspektors Christoph Schermer, des Kreisbrandmeisters Thomas Netter, des Beilngrieser Kommandanten Wolfgang Petschl sowie dessen Stellvertreters Martin Tomenendal. Es wurde eine 1,4 Kilometer lange Strecke festgelegt, die in voller Atemschutz-Montur – gehend oder laufend – zurückgelegt werden musste. Los ging es im Bereich des Firmen-Komplexes Brand, der Weg führte dann unter anderem zum Stadtweiher und in die Gartenstraße. An fünf Stationen mussten Übungen absolviert werden, vom Treppensteigen über das Setzen und Spülen eines Unterflurhydranten bis zum kräftezehrenden Planking (eine Art Liegestütz-Variation). Das erfreuliche Fazit nach Eintreffen der ersten Übungsteilnehmer am Zielort: Die Aktiven der Beilngrieser Feuerwehr sind fit und belastungsfähig.
 
Bereits am Freitag hatte auch die Jugendfeuerwehr eine Übung absolviert. Stück für Stück könne das Vereinsleben wieder anlaufen, so die Feststellung der Verantwortlichen. Kreisbrandrat Lackner würdigte ausdrücklich die Vorreiterrolle der Beilngrieser in Sachen Atemschutzübung, andere Feuerwehren im Landkreis könnten sich daran orientieren.
 
DK
 
Fabian Rieger